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Tuesday, May 10, 2011

Pakistan, Saudi-Arabien und O. Bin Laden


Pakistan, Saudi-Arabien und O. Bin Laden

Für die USA schlug am 1. Mai 2011 die Stunde der Vergeltung. Mit Bin Ladens Tötung rächten sie die Schmach des 11. September, und für viele amerikanischen Bürger war damit der Gerechtigkeit Genüge getan. Die USA scheinen wieder «da» zu sein!
Endlich scheint sie vorbei zu sein die «Zeit des Niederganges». Auch in Europa wittern die «Atlantisten» Morgenluft; die USA zeigen wieder ihre Allmacht vor der sich scheinbar kein «Schurken» schützen kann. Weggefegt, zumindest für einige Tage, scheint die desaströse Stimmung in Folge der Systemkrise welche die USA und der Westen durchmachen.
Trotz all der Euphorie sollte aber nicht vergessen werden, dass die Operation «Geronimo» keines der Probleme gelöst hat.



Im Gegenteil es kommen durchaus neue Probleme zu den altbekannten dazu, und einige davon können auch sehr destabilisierend sein für ein System welches schon jetzt am Rande des Zusammenbruchs steht.
Seitdem wird heftig über die Aktion debattiert;
- ist sie rechtsmässig?
- ist es einem westlichen Staat erlaubt gezielte Tötung durch zu führen?
Diese und ähnliche Fragen werden im Westen noch lange für Beschäftigung von Medienleuten, Theologen, Philosophen und Politiker sorgen.

Andere Fragen tauchen auf;
- wie konnte er einen Schlupfwinkel haben ohne aufzufallen, und dies in der Nähe eines pakistanischen Militärstützpunktes?
- welche Netzwerke standen ihm zur Verfügung?
- wurde Bin Laden verraten?
- wenn er verraten wurde, durch wen und warum (erst) jetzt?

Tatsache ist, dass die Operation in Pakistan auf einige Besonderheiten aufmerksam macht, welche trotz der scheinbaren Macht der USA, sehr tiefgreifenden psychologischen Schwächen aufzeigen die sehr beunruhigend sind.

Gemäss den ersten US Medienberichte war der Erfolg der Operation «Geronimo» auf die erfolgreiche Kooperation zwischen den US Streitkräfte, dem pakistanische Geheimdienst ISI sowie den pakistanische Streitkräfte zurück zu führen.
Die Kommentatoren schienen verzaubert durch die Version; schien es doch so zu sein als ob Pakistan «endlich» den tugendhaften und einzig richtigen Weg eingeschlagen hätte.
Diese Stimmung verflog aber sehr rasch als es einigen bewusst wurde, dass Osama Bin Laden schon seit vielen Jahren in Pakistan zu leben schien, und dies mit zumindest wohlwollende Zustimmung aus pakistanischer Seite.
Plötzlich war man sich der Verbundenheit Pakistans nicht mehr so sicher. Verflogen war die Illusion! Könnte es sein, dass Pakistan seine eigenen Interessen vor denen der USA stellt?

Plötzlich tauchen im Washingtoner «Establishment» ernste «Fragen» auf!
Immerhin ist, dass was jetzt für das gewöhnliche Publikum sichtbar wird eigentlich nichts neues, dauert doch die «Komödie» des Bündnisses mit Pakistan schon seit über zehn Jahren.
Diese Fragen könnten aber nicht nur im Verhältnis zwischen USA und Pakistan für tiefgreifende Änderungen sorgen, sondern ebenfalls in den USA könnten Fragen an die verschiedenen Sicherheits- und Geheimdienste gestellt werden, sind die doch schon seit zehn Jahre auf Bin Ladens Suche und waren nicht in der Lage der Mann in seinem Refugium aufzuspüren.
In der Asia Times vom 03. Mai fasst der Autor Spengler dies so zusammen: «More surprising than the death of Osama bin Laden on Monday was the fact that he lived unmolested in a mansion in Abbottabad, about 65 kilometers north of the Pakistani capital Islamabad. How many Pakistani officials and others must have known about this? “America can do whatever we set out mind to,” President Barack Obama intoned in his May 1 announcement of Bin Laden's death at the hands during a strike by Pakistani and American special forces. Not, apparently, without a little help from its friends, and remarkably belated help at that…»

Weiter analysiert «Spengler», im Zusammenhang mit den Revolutionären Umwälzungen in den muslimischen Staaten, die Verbindungen zwischen Al Kaida und Saudi-Arabien. Er vertritt die Meinung, dass hier eine Erklärung für die, zu diesem Zeitpunkt, beschlossene Beseitigung Bin Ladens liegt. Er glaubt, dass die Saudis und die Pakistanis, welche sich mit verborgene Unterstützung für Al Kaida einen relativen Schutz vor Terrorismus erkauften, in Folge der neu entstandene Situation in den muslimischen Staaten, zum Beschluss kamen, dass die Verbindungen zu Bin Laden und Al Kaida nicht mehr von Vorteil wären.
Kurz gesagt, Bin Laden wurde durch zwei Muslimische Staaten, welche gleichzeitig auch noch Verbündete der USA sind, verraten.

All dies hat wenig zu tun, mit dem Gerechtigkeitswerk welches die USA seit dem 11. September verfolgen, sondern eher mit den Wirren in den Staaten welche durch den arabischen Frühling betroffen oder bedroht sind, mit dem Iran welcher durch die Saudis als Bedrohung wahrgenommen wird und mit der Nuklearmacht Pakistan welche dringend Geld braucht.
Saudi-Arabien will von Pakistan militärische Unterstützung und pakistanische Soldaten für seine National Garde, und womöglich Zugang zu Nuklearwaffen.
Die saudische Argumente, aus einem Land kommend welche wie es scheint die absolute Korruption zum Staatsdogma erkoren hat, sind immer die gleichen: Geld, mehr Geld und nochmals Geld.
Und an Geld hat Pakistan einen grossen Bedarf....



Weiter mit Spengler:

«…In short, while al-Qaeda had drawn funding from both Saudi and Iranian sources, in present circumstances its activity tended to serve Iranian rather than Saudi interests. Support for terrorism, moreover, is a two-way street: precisely because Saudi Arabia was “a critical financial support base for al-Qaeda”, Saudi intelligence knows something about the recipients of their money.
»The Saudis, moreover, have an interest in cleaning up the terrorist associations of the Pakistani military. As the Saudi cold war with Iran grows increasingly hot, Riyadh may look towards Islamabad for military support. Asia Times Online has reported that the Bahrain National Guard already is recruiting Pakistani mercenaries…
»And there is speculation that Saudi Arabia in a pinch might ask for Pakistani troops, and also that Riyadh might source nuclear weapons technology from Pakistan to counter Iran's nuclear program. Where else might the Saudis go for support in a war with Iran? The Saudis cannot trust the United States. King Abdullah reportedly was enraged that Obama pulled the rug out from under Mubarak, a longstanding American ally. And they cannot trust the Turks, who have become the region's spoiler.
»Pakistan's military capacity and urgent need for money make it the Sunni power most amenable to Saudi interests. That is one more reason to clear the deck of unreliable elements like Bin Laden.
»Ironically, Bin Laden appears to be a casualty in the great Arab breakdown of 2011. We can only guess as to the details of his demise, and may never know the entire truth. But it is a fair conclusion that he was crushed between the tectonic plates now shifting in the Muslim world.
»That makes American self-congratulation over the killing a bit unseemly. American special forces may have been the proximate cause of Bin Laden's violent death, but the efficient cause is a great strategic upheaval that America does not yet understand, and is not prepared to respond to.»

«Spenglers» These ist insofern interessant, stuft sie doch die USA als ein Land ein, welches durch die Entwicklungen überfordert ist und in einer selbstgebaute virtuelle Vergangenheit festgehalten wird durch die fast hysterische Zelebration der Vergangenheit.

Bin Ladens Tod mag für die USA ein Ereignis der Gegenwart zu sein, die Rachegefühle können damit besänftigt werden aber Gerechtigkeit kaum erlangt werden.
Tatsächlich ist Bin Ladens Tod vollkommen der Vergangenheit zuzuordnen. Die Gegenwart und die Zukunft finden in den Entwicklungen in den durch die Revolutionäre Dynamik erschütterten muslimischen Staaten statt.



http://www.atimes.com/atimes/South_Asia/ME03Df02.html

./.

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